Brennnessel

Im Garten ist sie eher ein unbeliebtes Gewächs. Und das, obwohl sie extrem nützlich ist.

Die Brennnessel (Urtica dioica) ist einer der Lieblingsfeinde vieler Gärtner und wird oftmals unermüdlich bekämpft. Dabei gilt die Pflanze als Heilkraut und ist ausgesprochen nützlich.

Die Brennnessel ist eine sogenannte Zeigerpflanze. Wo sie wächst, braucht in der Regel nicht gedüngt zu werden.

Wo sie auftritt, wachsen Starkzehrer wie Kohlpflanzen, Tomaten oder Kürbisse gut.

Brennnesseln weisen viele positive Eigenschaften auf. Ihre Blätter können als Nahrung für Insekten dienen, insbesondere für Schmetterlingsraupen wie das Tagpfauenauge oder den Kleinen Fuchs. Ausserdem ziehen sie nützliche Insekten wie Bienen an, die beim Bestäuben von Blüten helfen.

Sie können in Komposthaufen verwendet werden, da sie reich an Stickstoff und anderen Nährstoffen sind, die den Kompost bereichern und zu einem fruchtbaren Boden führen.

Brennnesseln können auch zur Herstellung eines natürlichen Düngemittels verwendet werden. Man weicht die Pflanzen in Wasser ein und verdünnt danach die Flüssigkeit. Diese Jauche kann als Dünger für Gemüse- oder Blumenbeete verwendet werden.

Sie können dazu beitragen, bestimmte Schädlinge fernzuhalten. Ihr intensiver Geruch kann zum Beispiel Blattläuse abschrecken und somit andere Pflanzen im Garten schützen.

Wenn Sie Brennnesseln im Garten anbauen oder mit ihnen arbeiten, sollten Sie vorsichtig sein. Die Blätter und Stängel der Pflanze haben feine Brennhaare, die bei Berührung Hautreizungen verursachen. Tragen Sie am besten Handschuhe und lange Ärmel, um sich zu schützen.

Falls Sie die Ausbreitung von Brennnesseln im Garten kontrollieren möchten, sollten Sie die Pflanzen vor der Blüte abschneiden oder mähen, um die Samenverbreitung zu verhindern. Sie können auch eine dicke Mulchschicht auf den betroffenen Flächen auslegen, um das Wachstum der Pflanzen zu unterdrücken.

Brennnesseln sind gesund und haben verschiedene gesundheitliche Vorteile:

Brennnesseln sind reich an wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen (A, C, K), Mineralstoffen (Eisen, Kalzium, Magnesium) und Antioxidantien. Sie enthalten z.B. fünfzig Mal mehr Eisen als ein Kopfsalat oder doppelt so viel wie Rindfleisch. Zudem 40 Prozent mehr Eiweiss als Soja und fünfmal mehr Eiweiss als Avocados. 

Sie enthalten Verbindungen wie Quercetin und Kaempferol, die entzündungshemmende Eigenschaften haben. Diese Verbindungen können bei der Linderung von Entzündungen helfen.

Brennnesseln können die Verdauungsgesundheit fördern, da sie reich an Ballaststoffen sind. Ballaststoffe fördern eine gesunde Verdauung, beugt Verstopfung vor und unterstützt das Wachstum gesunder Darmbakterien bei.

Aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitaminen und Antioxidantien stärken Brennnesseln das Immunsystem und tragen dazu bei, den Körper vor schädlichen freien Radikalen zu schützen.

Es ist jedoch zu beachten, dass Brennnesseln bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen, insbesondere wenn sie roh berührt werden. Beim Verzehr von Brennnesseln sollten sie daher gekocht oder getrocknet werden, um die brennenden Eigenschaften zu entfernen.